Schwärme 

 

Schwarmzeit wird in diesem Jahr ab ca. 10. Mai bis Ende Juli sein.


Warum schwärmen die Bienen? 

Wenn der Imker seinen Bienen zu spät genügend Raum zur Verfügung stellt und es dadurch dem Bienenvolk in seiner Beute zu eng wird, kommt es zu einem Schwarm.

Dabei fliegt die alte Königin mit fast der Hälfte des Volkes aus und bildet einen Schwarm (Schwarmtraube).

Zunächst sammelt sich dieser und setzt sich z.B. an den Ast eines Baumes oder in eine Hecke, bis ca 50 m von seiner bisherigen "Wohnung" entfernt.

Wenn er vom Imker eingefangen wird, hat er Glück.

Ansonsten fliegt er am nächsten Tag weg - sofern gutes Flugwetter herrscht. Die Reiseroute kennt niemand, aber es können leicht 3 oder sogar 15 km werden.

Hier hat er vielleicht mehr Glück daß er eingefangen wird und eine neue Wohnung bekommt.

Wenn nicht, wird nach einer Behausung gesucht. Das kann unter dem Dach oder in der Wand eines Hauses sein, ein Schornstein, ein hohler Baum, oder auch ein Nistkasten für Vögel. Bienen sind da nicht so sehr wählerisch.

Sollte sich in wenigen Tagen nichts Gescheites finden, es etwa noch anfangen zu regnen, so ist der der Schwarm zum Tode verurteilt - er verkühlt und verhungert - ein sehr trauriges Ende für 15000-20000 Bienen nur weil ein Imker nicht aufgepaßt hat oder meint daß das Schwärmen ein normaler Vorgang ist.

 

Was kann man als Laie machen: Zunächst Ruhe bewahren - Bienen eines Schwarmes stechen sehr sehr selten. Sie sind in Hochzeitslaune und haben nichts zu verteidigen.

Jetzt hat man die große Chance evtl. selbst mit der Imkerei anzufangen - vielleicht eine schon lange gehegte Idee. Einen Patenimker in der Nähe treibt man schnell auf.   

Wenn kein Interesse am Schwarm besteht, einen Imker (möglichst aus der Nähe, oder ein Vorstandsmitglied ) anrufen. Kurz schildern wo, bzw wie der Schwarm hängt und wie hoch. Ist eine Leiter vorhanden?

Ein Imker ist Fachmann und fängt den Schwarm, wenn es denn möglich ist, ein. Zunächst verbleibt er im Fangkasten an der Fundstelle des Schwarms bis sich alle Bienen am Abend darin gesammelt haben.

Wenn es dunkel wird holt der Imker den Kasten mit den Bienen darin zu sich nach Hause und hat nun ein Volk mehr.

Sollte ein Schwarm in die Hauswand, in einen hohlen Baum oder in die Verkleidung des Daches eingezogen sein, kann auch ein Imker ihn nicht herausfangen.

Da kann man nur hoffen, daß er nach einigen Tagen von selbst wieder auszieht weil es ihm in seiner neuen Behausung zu eng ist.

Die Suche nach einem neuen Zuhause beginnt auf´s Neue....  


Siehe hierzu: Dr. Jens Radke: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.

Ethik der Bienenhaltung
In unserer heutigen aufgeräumten und teils ausgeräumten Kulturlandschaft können Bienenvölker nicht dauerhaft überleben. Einerseits fehlen natürliche Behausungen, andererseits steht nicht mehr überall ein ausreichendes Blütenangebot als entscheidende Nahrungsgrundlage vom Frühjahr bis
in den Spätsommer zur Verfügung. Hinzu kommen Krankheitserreger und Parasiten, die im Zuge der Globalisierung nach Mitteleuropa gelangten und ihrerseits die Gesundheit der Bienenvölker bedrohen. 

Honigbienen sind daher in unseren Breiten auf die Unterstützung des Menschen angewiesen.
Allerdings haben Bienenvölker die Eigenart, sich durch Teilung zu vermehren. Sie bilden einen Schwarm, der selbständig auf Wohnungssuche geht. Aus o. g. Gründen fliegen jedoch viele dieser Schwärme in den sicheren Tod, der oft erst nach Wochen oder Monaten, in seltenen Fällen erst nach wenigen Jahren eintritt. Gerade in letzteren Fällen werden die Schwärme häufig zu unentdeckten Infektionsquellen für andere Bienenvölker. All das ist jedoch für eine verantwortungsvolle
Tierhaltung nicht hinnehmbar. Deshalb zielt gute imkerliche Praxis darauf ab, Bienenvölker gesund und vital zu halten, wobei die Vermehrung durch Teilung der Völker durch den Imker vorgenommen wird. 

So kann gewährleistet werden, dass die neuen Bienenvölker eine geeignete Behausung erhalten und sich unter der Obhut eines fürsorglichen Imkers möglichst gut entwickeln. Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn ein Imker / eine Imkerin nicht nur ein Bienenvolk, sondern mindestens 3 - 4 hält. 

So kann in manch unpässlicher Situation (Verlust der Königin, Futtermangel u. a.) ein Bienenvolk durch Hinzugeben von Waben eines Nachbarvolkes gerettet werden.


Was gilt, wenn man als Imker einen Bienenschwarm fängt?

Bienen halten: Bienenschwarm

Zum Einfangen eines Bienenschwarms darf ein Imker fremde Grundstücke betreten.

Das sogenannte Schwarmrecht in den §§ 961-964 des BGB regelt die Rechte der Imker, wenn sie einen eigenen oder einen fremden Schwarm einfangen wollen. So dürfen Imker dazu durchaus fremde Grundstücke betreten. Wenn dadurch Schäden entstehen, muss der Imker allerdings haften oder seine Imkerversicherung bemühen.

Solange ein Imker einen Schwarm verfolgt, der aus einer seiner Beuten ausgezogen ist, bleibt er Eigentümer des Schwarms. Findet man einen herrenlosen Schwarm, so darf man sich diesen aneignen.