Offiziell kann man in Schleswig-Holstein das Jahr 1871 als Beginn der Bienenhaltung annehmen.
Sicher hat es schon vorher Imker (sog. Zeidler) und Bienenvölker gegeben, es finden sich aber keine Hinweise in der Literatur.
1871 wurde in Schleswig-Holstein der Zentralverein für Bienenzucht gegründet.
Einige Jahre später folgte der "Südholsteinische Bienenzuchtverein", der Wanderlehrerbezirke zur Betreuung seiner Mitglieder schuf.
Es entstand der Bezirk Südstormarn.
Im Frühjahr 1900 wurde dieser Bezirk wegen seiner großen Ausdehnung geteilt. Es entstand der Wanderlehrerbezirk Trittau mit dem Bezirksvorsteher Kracht aus Lütjensee als 1. Vorsitzenden.
Eine Liste aus dem Jahr 1901 nennt 10 Mitglieder, die in und um Trittau herum wohnten.
Aus den ersten Jahrzehnten sind keine weiteren Aufzeichnungen überliefert, da Herr Kracht als Soldat im 1. Weltkrieg an der Front fiel und danach - bedingt durch die Kriegswirren und die Inflationszeit - wohl andere Dinge wichtiger waren.
Seit Anfang der 30er Jahre liegen uns nun aber Beitragsquittungen von Mitgliedern vor.
Mit Beginn des 2.Weltkriegs stieg die Anzahl der Mitglieder und Bienenvölker rasant an, wohl um sich selbst in dieser widrigen Zeit mit Honig zu versorgen, aber auch um mit Honig und Wachs andere dringend benötigte Dinge des täglichen Lebens zu tauschen.
Die damalige Regierung gründete die Reichsfachgruppe Imker und förderte die Bienenhaltung u.a. durch Zuckerzuteilungen für die Winterzeit.
Seit Beginn der 50er Jahre ging allgemein das Interesse an der Bienenhaltung zurück - die Mitglieder- und Völkerzahlen sanken auch im Trittauer Verein, um 1960 mit 27 Mitgliedern den Tiefststand zu erreichen.
U.a. durch den Anschluß des Vereins Mollhagen im Jahre 1970 waren es 1970 bereits 36 und 1980 zählte man wieder 48 Mitglieder.
Am 2.3.1974 wurde der "Züchterring Stormarn-Süd" im Verein mit 7 Mitgliedern gegründet.
Es ging bis 1990 (80 Mitglieder) wieder aufwärts, um dann erneut abzufallen.
Etliche Imker gaben altersbedingt auf, z.T. aber auch wegen der zu dieser Zeit beginnenden und bis heute nicht endgültig gelösten Probleme mit der Varroa-Milbe, die aus Asien eingeschleppt wurde.
Hinzu kam eine bis heute andauernde Strukturveränderug in der Landwirtschaft - Mais statt Blühflächen - sowie der verstärke Einsatz von Pestiziden.
Im Jahre 2000 konnte das 100-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden.
In den letzten Jahren setzte ein Umdenken in der Bevölkerung ein.
Viele wollen nicht mehr tatenlos zusehen wie unsere Nutzinsekten wie
Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge weniger und weniger werden.
Verstärkt werden Lehrgänge, Informationenabende und Kurse besucht und wir stellen ein hohes Interesse durch steigende Mitgliederzahlen - vor Allem neue Imkerinnen - fest.
Wer Imker werden möchte oder bereits ist, muß zwingend auch die notwendigen Spielregeln für die zeitgemäße Haltung von Honigbienen einhalten - unabhängig von der Haltungsform.
"Beachtung der Grundlagen zur Erhaltung der Bienengesundheit ist Voraussetzung".
Wesentliche Elemente sind dabei neben dem tiergerechten Umgang mit den Bienen, die Vermeidung von Erkrankungen des Bienenvolkes durch rechtzeitige Wabenerneuerung und eine regelmäßige und effektive Varroabekämpfung.
All das lernt man bei Kolleginnen und Kollegen im Imkerverein - eine/einer wohnt bestimmt in der Nähe.
Am 31.12.2020 hat der Verein 96 Mitglieder, die insgesamt fast 700 Bienenvölker betreuen.
Unser jüngstes Mitglied ist 10 Jahre alt.